Der russische Soziologe und Schriftsteller Victor Zaslavsky erhält den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken 2008 für sein Buch «Das Massaker von Katyn». Die Jury begründete den Entscheid laut einer Mitteilung vom Donnerstag damit, dass Zaslavskys schockierende Analyse des Massenmordes an Tausenden von polnischen Offizieren und Zivilisten im Jahre 1940 im Auftrag der sowjetischen Partei- und Staatsführung «ein wichtiger Beitrag zum Verstehen der europäischen Geschichte» sei. Der mit 7500 Euro dotierte Preis der Stadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung wird am 5. Dezember in Bremen überreicht.
Victor Zaslavsky wurde 1937 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, geboren. Vor seiner Emigration 1975 lehrte er dort an der Universität Soziologie. Anschliessend unterrichtete er unter anderem an der Stanford University in Kalifornien, in Florenz und Venedig und lehrt derzeit Politische Soziologie in Rom.
Donnerstag
21.08.2008