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Montag
05.06.2006

Handys werden immer leistungsfähiger und gleichen inzwischen kleinen Computern. Das ruft die Erfinder bösartiger Programme auf den Plan, welche die Mobiltelefone - ebenso wie bereits die PCs - zu Virenschleudern machen wollen. Grossangelegte Attacken gab es, vor allem aus technischen Gründen, zwar noch nicht. Doch die Zeit der Unschuld ist vorbei. Mehr als 200 verschiedene Handyviren wurden von Experten bereits aufgespürt. Verseuchte SMS können zum Absturz der Handy-Betriebssoftware führen, Viren teure Telefonnummern anwählen oder womöglich bald auch das gespeicherte elektronische Telefonbuch zum Ziel haben. Gefahr lauert dann, wenn Daten unklarer Herkunft auf das Handy gelangen: Beim Abruf von E-Mails, dem Herunterladen von Logos, Klingeltönen, Spielen oder von Musik.

Ein Einfallstor für Angreifer bietet die wachsende Zahl von Handys mit drahtlosen Schnittstellen wie Infrarot oder Bluetooth, die es ermöglichen, das Handy beispielsweise mit Kopfhörern oder Notebooks zu verbinden. Über diese Schnittstellen können Böswillige indes auch verseuchte Dateien einschmuggeln. Allerdings klappt dies wegen der geringen Reichweite des Kurzstrecken-Funks nur über eine Entfernung von zehn bis 15 Metern. Doch im Gedränge - wie in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Sportstadien oder Konzerthallen - ist das Risiko da.

Die Handywürmer fragen selbst um Erlaubnis, ob sie sich auf dem Fremd-Handy installieren dürfen. Wer hier misstrauisch reagiert, hat das Risiko bereits abgewendet. Generell sollten Handybesitzer keine unbekannten Dateien auf ihrem Gerät installieren. Im Notfall hilft es meist, die Datei zu löschen, das Handy sofort auszuschalten oder den Akku zu entfernen. Zudem sollten die Funkschnittstellen bei Nichtgebrauch stets abgeschaltet werden. Besitzer komfortabler Organizer-Handys sollten zudem regelmässig Sicherungskopien ihres Datenbestands machen. Bislang sind die Handywürmer allerdings eher lästig als gefährlich. Im Notfall reicht es noch immer, dem Handy einfach den Saft abzudrehen. Siehe auch: Handyviren: Symantec gibt Entwarnung