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Montag
01.12.2003

Die deutschen Mobilfunkanbieter setzen vom nächsten Jahr an auf mobile Datendienste: Zum neuen Geschäftsfeld gehören zum Beispiel der Internetzugang per Handy, multimediale Spiele oder Servicedienste von Drittanbietern. Fast neun von zehn Unternehmen der Mobilfunksparte setzen ihre Hoffnungen darauf. Damit sind die Services bis 2006 der wichtigste Trend der Branche, wie eine Studie von Mummert Consulting, die am Montag veröffentlicht wurde, vor Augen führt. Das Ziel: Die Handyrechnung soll aufs Doppelte steigen. Mehr als die Hälfte der Telekommunikationsunternehmen will bis 2006 in mobile Lösungen investieren, so die Studie - neben Mobilfunkbetreibern neuerdings auch Festnetz- und Internetanbieter. Denn diese wollen die mobilen Dienste nicht mehr allein den Mobilfunkbetreibern überlassen.

Unter den Anbietern, die vom nächsten Jahr an erstmals in mobile Dienste investieren wollen, liegen Festnetzfirmen sogar vorn: Durchschnittlich wollen die Unternehmen, die in das so genannte M-Business investieren, jeden siebten Euro ihrer Gesamtinvestitionen für mobile Lösungen aufwenden, sagt die Studie weiter. Die meisten der für die Zukunft geplanten Angebote drehen sich dabei um die drahtlose Nutzung des Internets. Auch personalisierte Informationen sollen immer wichtiger werden: Jedes fünfte Unternehmen, das im Mobilgeschäft aktiv ist, will sie seinen Kunden laut Studie anbieten. Bei Privatkunden sollen multimediale Spiele Wachstum bringen, bei denen die Handybesitzer aufs Netz zurückgreifen müssen. Bei Geschäftskunden sieht die Branche ein grosses Potenzial bei Telematik- oder Guardian-Diensten, ebenfalls Angeboten, die direkt mit dem Aufenthaltsort des Nutzers zusammenhängen (Locationbased Services).

Hintergrund des Waschstum-Optimismus': Gut 70 Prozent der deutschen Bevölkerung sind bereits per Handy erreichbar. Neue Einnahmen sind nur möglich, wenn die Kunden die Nutzung ihrer Geräte ausweiten und sich mehr kosten lassen als bislang - etwa durch zusätzliche Angebote, auf die die Leute einfach nur noch anspringen müssen.