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Montag
11.12.2006

Nach Umsatzeinbrüchen rückt eine mögliche Schliessung des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile in Deutschland näher. Wenn bis zum Jahreswechsel keine Einigung mit einem Investor zu Stande komme, müsse das Unternehmen dicht gemacht werden, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Prager am Montag auf einer Betriebsversammlung in München. Die Chancen auf eine Rettung liegen nach seiner Einschätzung bei maximal 50 Prozent.

Prager informierte die Beschäftigten daher auch über die Möglichkeiten, ab 1. Januar in eine Auffanggesellschaft zu wechseln. Er rechnet in diesem Quartal mit einem Umsatz von etwa 50 Mio. Euro. Vor der Pleite Ende September ursprünglich geplant gewesen wären 400 Mio. Euro. Der Geschäftsverlauf zeige, wie dringend eine Lösung gefunden werden müsse.

BenQ Mobile ist die ehemalige Handysparte von Siemens. Ende September musste die deutsche BenQ Mobile mit gut 3000 Mitarbeitern Insolvenzantrag stellen, nachdem der taiwanesische BenQ-Konzern den Geldhahn zugedreht hatte. Insolvenzverwalter Prager beschäftigt derzeit noch gut 1100 Mitarbeiter. Am 1. Januar sollen zwei Beschäftigungsgesellschaften an den Start gehen, diese werden massgeblich von Siemens mitfinanziert. Siehe auch: BenQ-Mobile-Geschäftsführer wirft das Handtuch, 180 Millionen Euro für BenQ-Mitarbeiter zugesagt