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Donnerstag
31.07.2008

Der am Wochenende von vier maskierten Hamas-Leuten im Gazastreifen festgenommene ARD-Kameramann Sawah Abu Saif ist am Donnerstag früh wieder freigekommen. Der 42-Jährige gehörte zu einer Gruppe von Dutzenden von Menschen, die festgenommen worden waren. Die Festnahmen folgten auf den Tod eines kleinen Mädchens bei einer Bombenexplosion am Vortag. Die im Gazastreifen regierende Palästinenserorganisation Hamas machte für die Explosion die rivalisierende Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verantwortlich. Die ARD hatte als Reaktion auf die Festnahme ihres Kameramanns ihr Büro in Gaza geschlossen.

«Sawah Abu Saif wurde während seiner Haft gefoltert», erklärte
der ARD-Studioleiter in Tel Aviv, Richard Schneider, am Donnerstag. «Details möchten wir aus Sorge um ihn und seine Familie nicht nennen.» Der Mitarbeiter sei in einem schlechten Zustand und werde im Spital behandelt. Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff sprach ebenfalls von schweren Misshandlungen. Unklar sei, wann die ARD die Berichterstattung aus dem Gazastreifen wieder aufnehmen werde, sagte Fernsehdirektor Gerhard Fuchs vom Bayerischen Rundfunk.