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Samstag
01.07.2006

Das französische Parlament hat ein Gesetz zum Schutz der Autorenrechte im Internet gebilligt. Es sieht einen abgestuften Strafkatalog für illegales Kopieren vor. Alle digitalen Formate müssen miteinander kompatibel sein. Allerdings verweigert das Gesetz den Konsumenten die Möglichkeit, diese Forderung durchzusetzen. Das ist vor allem für Apple mit seinem Online-Musikladen iTunes von Bedeutung. Der Nutzer kann bei iTunes nur Musik im Format von Apples Abspielgeräten iPod erwerben. Hingegen laufen Titel aus Online-Shops auf Windows-Basis nicht auf iPods.

Nach langer Debatte schrieben die Abgeordneten am Freitag in das Gesetz, dass eine Behörde die Kompatibilität der Formate durchsetzen kann. Sie schränkten aber ein, dass dazu ein Antrag aus der Branche selbst kommen muss. Ein Konsument, der ein Werk legal erworben habe, müsse es auf jedem beliebigen Gerät abspielen können, sagte Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres in der Debatte.

Frankreich stellt also das illegale Kopieren von Filmen und Musik aus dem Internet unter Strafe, schreckt aber vor
einem Streit mit den USA über den Zwang zur Kompatibilität aller Musikformate zurück.

Eine Privatperson, die Musik illegal nur zum Eigenbedarf herunterlädt, kann mit einer Busse von 38 Euro bestraft werden. Wer Software zum Raubkopieren vertreibt, für den kostet es 30 000 Euro und bis zu sechs Monate Haft, und wer den Kopierschutz knackt, die Musik aber für den Eigenbedarf nutzt, der zahlt 3750 Euro Busse.