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Freitag
08.10.2004

«Eine kommunistische Schriftstellerin bekommt von mir keine Blumen», sagte der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider am Freitag, als erfuhr, dass Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis erhalten hatte. Er wolle einer Frau, zu der er eine jahrzehntelange konfrontative Beziehung habe, nicht in der Stunde ihres grössten Erfolges eine Gratulation schicken, sagte Haider.

Jelinek hat vor Haider und seiner Politik stets gewarnt. So hatte sie einmal gemeint: «Alles, was wir als Künstler versucht haben, hat Haider nur stärker gemacht.» Und weiter: Haider arbeite, «wie alle faschistoiden Bewegungen mit dem ästhetischen Körperkult, mit dem homoerotischen Männerbund, der sich im Sport manifestiert, es ist sozusagen der erlaubte sexuelle Akt mit dem braun gebrannten jungen - er ist so alt wie ich! - `Führer`, der huldvoll seine Gunst gewährt.»