Vulgäre Kommentare von Britney Spears oder eine Meinungsumfrage zu Barack Obama: Ein Hacker hat beim Online-Dienst Twitter die Konten von 33 zumeist prominenten Nutzern übernommen und in deren Namen gefälschte Nachrichten veröffentlicht.
Man habe die Zugänge sofort gesperrt, erklärte der Betreiber aus San Francisco. Die Betroffenen hätten mittlerweile wieder die Kontrolle darüber. Angemeldete Nutzer können über Twitter Texte in SMS-Länge verschicken, die zumeist auch öffentlich übers Internet lesbar sind. Daher spricht man auch von Micro-Blogging.
Auf der Seite von Sängerin Britney Spears erschien ein obszöner Kommentar über ihre Genitalien. Dem CNN-Moderator Rick Sanchez legte man in den Mund, er sei von Crack zugedröhnt und komme daher vielleicht nicht zur Arbeit. Betroffen waren auch die Nutzerkonten von Unternehmen wie Facebook und dem einflussreichen Blog «Huffington Post». Auf der Twitter-Seite des designierten US-Präsidenten Barack Obama wurden Besucher aufgefordert, einen Link anzuklicken, um an einer Umfrage über den Politiker teilzunehmen. Teilnehmer sollten angeblich 500 Dollar gewinnen können. Obama hatte im Wahlkampf seine Anhänger mit Twitter-Kurznachrichten auf dem Laufenden gehalten. Die Seite war zuletzt am Tag des Wahlsiegs im November aktualisiert worden.
Beim Angreifer handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um einen einzelnen Hacker. Er habe sich Zugang zum Benutzerkonto eines Twitter-Mitarbeiters verschafft, erklärte Mitgründer Biz Stone dem amerikanischen Fachmagazin «Wired». Damit hatte er Zugang zur Software des Kundendienstes, die Veränderungen an den Daten von Nutzern ermöglicht.
Twitter wurde 2006 gegründet und hat nach verschiedenen Schätzungen zwischen 3 und 5 Millionen Nutzer weltweit.
Mittwoch
07.01.2009