Grundsätzlich findet der Publikumsrat von Radio DRS, dass die Moderatorinnen und Moderatoren der einzelnen Senderketten einen guten Job machen, doch «wünschbar wäre etwas mehr Spontaneität und ab und zu Überraschendes», meint der Rat in einer Medienmitteilung vom Freitag etwa zur Moderation auf DRS 1. Er hatte während rund eines Monats die Ohren steif gehalten und sich eifrig Notizen zu diesem nicht immer einfachen Job gemacht.
«Die Moderation ist der jeweiligen Senderkette angepasst. Optimierungen erwarten die Ratsmitglieder vor allem bei der DRS Musigwälle», meinen die gestrengen Damen und Herren des Publikumsrats. Auf DRS 1 werde «professionell, sachlich, glaubwürdig und gut verständlich», moderiert. «Oft nur als Platzhalter und Füller nehmen die Ratsmitglieder die Moderation auf der DRS Musigwälle wahr. Sind es Tonband-Einspielungen oder Live-Stimmen, die auf den Sender hinweisen?», fragt sich der Rat. «Die DRS-Musigwälle-Moderation müsste offensiver und informativer sein. Persönliche Kompetenzen sollten hörbar sein», meint er dazu. Der Rat nahm bei der Diskussion mit den Sendeverantwortlichen aber zur Kenntnis, «dass die Moderation beim Zielpublikum beachtliche Akzeptanz geniesst».
Zur Moderation auf DRS 2 passen laut Publikumsrat Adjektive wie: informativ, vielschichtig, seriös, glaubwürdig. «Die Moderation unterscheidet sich je nach Sendung, Zielpublikum und Tageszeit, was dem Publikumsrat gefällt. Er stellt fest: Je früher der Morgen, desto behutsamer ist mit der heterogenen Hörerschaft umzugehen.» Künstliche Fröhlichkeit oder verkrampft originelle Zugänge sollten seiner Ansicht nach vermieden werden. Am Nachmittag und am frühen Abend seien einfallsreiche Kommentare eher erwünscht.
Witz, Lockerheit und Freude-Funken, wie sie die Moderatorinnen und Moderatoren auf DRS 3 versprühen, kommen bei den Ratsmitgliedern gut an. «Der Mix von Wort und Musik stimmt. Hingegen können die (zu) häufig wiederholten Programmhinweise gelegentlich nerven.» Im Vergleich mit kommerziellen Radiostationen sei die dritte Senderkette von SR DRS dennoch Spitze.
Frisch, frech und jugendlich ist die Moderation auf Virus. Die Moderatorinnen und Moderatoren «treffen den Umgangston der jüngeren Generation». Virus wirke, wie DRS 3, glaubwürdiger und seriöser als die kommerziellen Radiostationen. Verbesserungspotenzial sehen die Ratsmitglieder am ehesten in den Morgensendungen und grundsätzlich dort, wo kein persönliches Engagement von Moderatorin oder Moderator spürbar sei.
Freitag
11.11.2005