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Montag
11.08.2008

Auch bei den Kurzfilmen punkten die Schweizer Filmemacher am Filmfestival Locarno. Die herausragenden Arbeiten beim nationalen Nachwuchswettbewerb «Léopards de demain» stammen aus der Romandie. Besonders überzeugen konnte der Lausanner Julien Rouyet mit «La Délogeuse». In dem 20-minütigen Film geht es um die Putzfrau Stéphanie (Julia Perazzini), die sich im Haus ihrer Arbeitgeberin ausserordentlich heimisch fühlt - sie sei schliesslich öfter hier als diese, erklärt Stéphanie. In der Rolle der angespannten Chefin, die im Streit mit der hausfriedensbrecherischen Putzfrau über ihre Lebensziele zu sinnieren beginnt, glänzt - einmal mehr - Caroline Gasser («Quelque Jours Avant La Nuit»). Hauptdarsteller in Richard Szotyoris «Au café romand» ist Jean-Pierre Gos. Er spielt einen Ingenieur, der bei der ersten Begegnung mit den Eltern seiner Freundin in arge Nöte gerät.

Auch schwerer Kost nahmen sich die Filmemacher an. «Bachab» von Ulrich Schaffner etwa dreht sich um Jugendarbeitslosigkeit und «Nachglühen» von Lisa Blatter um eine Familie, die mit dem Tod des Mannes, Vaters, Bruders klarkommen muss. Castelli Niccolò und Daniel Casparis zeigen in «Endsieg - Everything Changes in One Shot», wie überforderte US-Soldaten bei einem Konflikt innerhalb des kollabierenden Nazi-Systems als Schiedsrichter fungieren.