Die europäischen Mobilfunkanbieter legen auf Druck aus Brüssel ihre günstigsten Preise für Auslandtelefonate offen. Seit Montag besteht die Möglichkeit, sich im Internet einen Überblick über die Kosten von internationalen Anrufen (Roaming-Gebühren) in den EU-Staaten zu verschaffen. Auf der Webseite http://www.roaming.gsmeurope.org der GSM Association, die 700 europäische Mobilfunkanbieter vereint, können Handy-Kunden je nach Anbieter im Heimatland die für sie billigsten Angebote im Ferienland abrufen. Allerdings werden nur Angaben zu Anrufen ins Festnetz zu Spitzenzeiten gemacht. Wer mehr wissen will, wird auf die Internetseite des heimischen Anbieters verwiesen.
Am Mittwoch will EU-Medienkommissarin Viviane Reding Pläne für eine Verordnung vorstellen, mit der die Roaming-Gebühren bei der Handy-Nutzung im Ausland deutlich eingeschränkt werden sollen. Die europäischen Handy-Unternehmen sind gegen eine solche Zwangsregelung. Um die Initiative Redings zu verhindern, hatten viele europäische Anbieter in den vergangenen Monaten nach eigenen Angaben die Roaming-Preise gesenkt. Laut Angaben aus Kommissionskreisen waren im Juli aber 80% der Kosten unverändert. In sechs Prozent der Fälle mussten Kunden sogar Preissteigerungen hinnehmen.
Montag
10.07.2006