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Dienstag
06.06.2006

Die britische Tageszeitung «Guardin» will offenbar wie die Konkurrenz «Times» ihre Reichweite nach den Vereinigten Staaten ausdehnen. Am Rande des World Newspaper Congress in Moskau hat Carolyn McCall, Geschäftsführerin des britischen Verlages Guardian Newspapers Limited, entsprechende Ambitionen angekündigt. «Unser Ziel ist es, die führende liberale Stimme weltweit zu sein», so McCall gegenüber dem Klein Report. Mit dieser Ankündigung visiert der Guardian in erster Linie die US-amerikanische Leserschaft an.

Laut McCall soll die Webpräsenz ausgeweitet und den US-Bürgern so die Möglichkeit gegeben werden zu erfahren, was die Welt über die USA denkt. Im Weblog «Comment is Free» soll es Raum für intellektuelle und intelligente Diskussionen geben. Sie sei überzeugt, dass sich der Guardian Unlimited, die Online-Version der Tageszeitung, in den USA grosser Beliebtheit erfreue. «Es gibt einen tatsächlichen Markt für liberalen Journalismus in Amerika, in Anbetracht dessen, dass es dort eine grosse Gruppe an Menschen zu geben scheint, die sich von unserer Berichterstattung angezogen fühlen», begründet sie die guten Chancen auf dem US-Markt. Sie führt dies darauf zurück, dass es in den USA keine vergleichbare Stimme unter den US-Medien gäbe.

Auch eine Printausgabe sei geplant. Genauere Angaben zur Printausgabe in den USA wollte McCall jedoch nicht verraten. Für den Guardian sei jetzt die Zeit gekommen, sich weltweit zu etablieren, so McCall weiter. «Ich glaube, dass jetzt der Raum dafür da ist. Man sieht die Konkurrenten, die diesen Raum für sich eingenommen hätten, aber aus irgendwelchen Gründen geschwächt worden sind», erklärt McCall. Die Idee, den US-Zeitungs- und Werbemarkt zu erobern, hatte vor kurzem schon die ebenfalls britische Tageszeitung «The Times».