Auch «The Guardian» zieht sich aus dem Instant-Articles-Deal mit Facebook zurück. Dies, nachdem sich die «New York Times», «Frobes», «Cosmopolitan» und andere Flaggschiffe der internationalen Medienlandkarte erst vor Kurzem aus dem Arrangement mit dem Zuckerberg-Konzern verabschiedet hatten. Kosten die Instant Articles mehr, als sie einbringen?
«The Guardian» hat sich wegen mangelndem Erfolg entschieden, keine «Fast loading»-Stories mehr im sozialen Netzwerk von Facebook zu publizieren, wie das Marketingmagazin «Digiday» in seiner Onlineausgabe schreibt. 2016 hatte die britische Tageszeitung noch alle ihre Stories auf Facebook wie auch als Apple News veröffentlicht. Beide Kanäle hat sie nun gesperrt.
Besonders schmerzhaft war der Rückzug der «New York Times» vor knapp zwei Wochen. Der Traditionstitel hatte zusammen mit Facebook das neue Publikationsformat der «Instant Articles» ursprünglich konfiguriert. Es lohne sich mehr, in die eigenen Mobile-Kanäle zu investieren, hiess es damals aus New York zum Rückzug. Andere Verlage folgten dem Gründungspartner. Und jetzt also auch «The Guardian».
Seit dem Start vor zwei Jahren konnte Facebook über hundert Partner gewinnen, die eigenen Inhalte kostenlos ins Netzwerk einbinden. Schon beim Launch gab es skeptische Stimmen, die bezweifelten, ob die Rechnung für die Verlage aufgehen würde. Und doch hofften alle, die sich einspannen liessen, neue Leser zu erreichen und mehr Werbegelder einzuspielen.
Diese Hoffnung wird dünner und dünner. Der Deal hat Facebook sicher gehaltvoller, die Medienhäuser aber kaum reicher gemacht. Der Digitalchef der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», Mathias Müller von Blumencron, twitterte nach dem «Guardian»-Rückzug: «Instant Articles an den Facebook-Konzern zu verschenken, macht schlicht keinen Sinn. Sie bringen leider kaum zusätzlichen Traffic und schon gar kein Geld.»