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Donnerstag
01.04.2004

Der weltweit tätige Hamburger Verlag Gruner + Jahr (G+J) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr durch Währungseinflüsse und den Verkauf von Objekten einen Umsatzrückgang von 2,8 auf 2,5 Mrd. Euro verbucht, jedoch die Umsatzrendite von 8,3 auf 9,6% erhöhen können. Wie das Medienunternehmen am Donnerstag weiter bekannt gab, verbesserte sich der operative Gewinn (EBITDA) von 234 Mio. Euro im Vorjahr auf 238 Mio. Euro. G+J-Verwaltungsratspräsident Bernd Kundrun sagte der Agentur dpa, dass ohne verlegerische Investitionen in neue Titel die Rendite 12,1% betragen hätte.

Im vergangenen Jahr investierte der Medienkonzern 50 Mio. Euro in neue Zeitschriften. «Télé 2 Semaines», die 2003 als 14-tägliche Programmzeitschrift in Frankreich eingeführt wurde, erreichte in kurzer Zeit eine Verkaufsauflage von 2 Millionen Exemplaren. Nächste Woche wird eine neue Fernsehzeitschrift von Gruner + Jahr auf den französischen Markt geworfen. Mit einem Auslandsanteil von 63% am Umsatz sieht sich G+J als internationalster Zeitschriftenverlag der Welt. Er verdient sein Geld durch Anzeigenerlöse (39% des Umsatzes), den Verkauf der Zeitschriften (32%) und Druckereigeschäfte (19%).

Der Anzeigenmarkt in Deutschland hat nach Einschätzung des G+J- Chefs seit längerem seinen Tiefpunkt erreicht, Anzeichen für einen kraftvollen Aufschwung seien noch nicht auszumachen. G+J habe seinen Anzeigenumsatz im abgelaufenen Jahr vor allem durch neue Objekte steigern können und seine Marktführerschaft auf dem deutschen Anzeigenmarkt ausgebaut. «Der Marktanteil entwickelt sich erfreulich», sagte Kundrun. Besonders ermutigend sei die Entwicklung bei der Wirtschaftszeitung «Financial Times Deutschland», die allein im 4. Quartal 2003 bei den Anzeigen um 40% zulegte und sich innerhalb ihres Budgets entwickle.