Beim 20. Prix Europa in Berlin haben am Freitag etwa 40 Radiokultur-Experten aus fast 30 Ländern die Radio Culture Group in der European Broadcasting Union (EBU) gegründet. Bei der Vollversammlung der neuen EBU-Gruppe diskutierten die Programmverantwortlichen, Autorinnen, Autoren, Redaktorinnen und Redaktoren vor allem die Zukunft des europäischen Kulturradios angesichts von Internet, Digitalisierung und alternativen Audio-Nutzungsformen. Dabei ging es nicht nur um die Profilierung der einzelnen Kulturwellen in europäischen Ländern und ihre bessere Zusammenarbeit, sondern auch um crossmediale Angebote sowie verstärkten Service.
So stellten zum Beispiel die Macher des flämischen Programms Klara aus Belgien ihre Strategie vor, in deren Mittelpunkt zwar weiter ein Kulturradio steht, das jedoch alle anderen Sender von VRT beliefert, Breitbandangebote, Podcast-Service und demnächst auch mobiles Kultur-TV offeriert. Einigkeit bestand in der Debatte, dass das Radio einem breiten Kulturbegriff verpflichtet ist, als Partner der jeweiligen nationalen «Kulturindustrie» agieren sollte und die verschiedenen Hörergruppen entsprechend ihres Alltagslebens aktiv mit einbeziehen muss. Die Radio Culture Group der EBU versteht sich als Motor der europaweiten Vernetzung und für qualitative Radiokultur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa.
Freitag
20.10.2006