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Sonntag
29.03.2009

Hacker haben von China aus weltweit Daten von staatlichen und privaten Computern gestohlen. Gemäss Recherchen von Experten des Munk-Zentrums für Internationale Studien an der Universität von Toronto waren in den letzten zwei Jahren 1295 Computer in 103 Ländern betroffen, wie die «New York Times» schreibt. Im Visier der Hacker seien Aussenministerien und andere staatliche Behörden in Indien, Brüssel, London und New York gewesen.

Die noch laufende Operation wird von den Forschern «GhostNet» genannt. Wie bei «Big Brother» können die Spione mit ihrer Software auf den infizierten Computern auch die Kamera und Tonaufnahme anschalten und den betreffenden Raum überwachen, heisst es weiter. Die Computer-Experten erkannten das Netz, als sie im Auftrag des seit 1959 im indischen Exil lebenden Dalai Lama dessen Computer auf schädliche Software hin untersuchten. Obwohl drei der vier Kontrollserver in China stehen, vermieden die Forscher eine Schuldzuweisung an die Regierung in Peking. Dafür seien die Vorgänge im Untergrund des Internets zu kompliziert, sagte der Politikwissenschaftler Ronald Deibert vom Munk-Zentrum.