Der auch als «Fernseh-Oscar» bezeichnete Grimme Preis zog vor allem das Sat.1-Bergbau-Drama «Das Wunder von Lengede» in den Mittelpunkt des Interesses: Insgesamat vier Preise erhielt der Film und damit ein Qualitätssiegel des Adolf Grimme Institutes. Den selten vergebenen «Grimme Preis mit Gold» gibt es für die Dokumentation um die Schleyer-Entführung (ARD/NDR/WDR) und das Drama «Familienkreise» (ARD/BR). Für sein Lebenswerk bekam der Kabarettist Dieter Hildebrandt die «Besondere Ehrung» des Deutschen Volkshochschulverbandes.
In seiner Rede zur Vergabe des Adolf-Grimme-Preises bemängelte der scheidende deutsche Bundespräsident Johannes Rau die nachrichtliche Gleichbehandlung von Boulevardthemen etwa mit Terroranschlägen. Rau sprach von einer «enormen Verantwortung der Medien, wenn sie auswählen und gewichten». Insgesamt äusserte sich der Bundespräsident kritisch zur Rolle des Fernsehens in Deutschland. Skeptisch zeigte er sich auch über die vielen politischen Talkshows.
Sonntag
04.04.2004