In der Schweiz festgestellte Verstösse gegen Werbeverbote von deutschen Sendern mit Schweizer Programmfenstern sollen künftig geahndet werden können. Eine entsprechende Vereinbarung trafen Delegationen beider Fernsehaufsichten in Frankfurt. Danach wollen sie die grenzüberschreitende Werbung deutscher TV-Sender gemeinsam beaufsichtigen. Bei dem Treffen sei es um die rechtliche Behandlung deutscher Werbe- und Programmfenster gegangen, die an die Schweiz gerichtet seien, teilte das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) am Mittwoch mit. Man habe eine bessere Abstimmung und Zusammenarbeit bei grenzüberschreitenden Ausstrahlungen vereinbart.
Laut der deutschen Nachrichtenagentur DPA machte das Bakom in Frankfurt geltend, etliche deutsche Privatsender beachteten mit ihren speziell für die Schweiz konzipierten Werbefenstern oft nicht die schweizerischen Werbebestimmungen. Das findet das Bakom Besorgnis erregend. Grundsätzlich, das findet auch der Klein Report, ist dies auch Besorgnis erregend. Aber wir halten es für unlogisch, wie das Bakom dies begründet: Dass nämlich deutsche TV-Sender einen beachtlichen Anteil an den Erlösen des Schweizer Werbemarktes haben. Andersrum: Wenn die deutschen TV-Sender einen kleineren Anteil hätten, wäre es dann nicht so schlimm? Geht es um die Werbung, oder geht es um die aus dem Land fliessenden Werbegelder? Dieses Ei hat sich die Schweizer Medienpolitik selber gelegt. Der Markt um die staatlich geschützte SRG sei angeblich zu klein, trotz der enormen Werbegelder, die seit Monaten in den TV-Bereich fliessen und noch weiter fliessen werden.
Und dann wünschen die Bieler Beamten in Zukunft vorab informiert zu werden, wenn es wieder um die Zulassung von Schweizer Werbefenstern deutscher Sender geht. Nicht, dass sie es aus dem Klein Report erfahren.
Mittwoch
26.01.2005