«Die Gratiszeitung `.ch` soll eingestellt werden.» Das teilte der Verwaltungsrat der Punkt ch AG «nach intensiver Diskussion über das sehr schwierige wirtschaftliche Umfeld und die ungewissen Aussichten» am Montagmorgen mit. Der Entscheid stehe unter dem Vorbehalt der Mitwirkungsrechte der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. «Als vorläufige Massnahme wird die Herausgabe von `.ch` sofort gestoppt», heisst es weiter.
Da sich die Gratiszeitung zu 100% über Werbung finanziere, hätten die «sich rasch verschlechternde wirtschaftliche Situation und der damit verbundene starke Anzeigenrückgang» zum Entscheid beigetragen. Das Ausmass der rezessiven Entwicklung sei vor einem halben Jahr, als «.ch» neu lanciert wurde, nicht absehbar gewesen, schreibt Verwaltungsratspräsident Ernst Buob dazu. Deshalb sei es für den Verwaltungsrat nicht mehr realistisch, «dass `.ch` wie geplant bis Ende 2011 die Gewinnzone erreichen wird».
Betroffen von der Einstellung von «.ch» sind 69 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Redaktion und im Verlag; abgebaut werden insgesamt 61 Stellen.
Nach der Mitteilung des Verwaltungsratspräsidenten äusserte sich Caroline Thoma, CEO der Punkt ch AG, in einer E-Mail: «Die Nachricht traf uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel: `.ch` soll eingestellt werden. Das hat der Verwaltungsrat der Punkt ch AG am Montag an einer kurzfristig einberufenen Mitarbeiterinformation mitgeteilt.» Thoma weiter: «Der Entscheid ist angesichts der Schwere der Wirtschaftskrise und der Ungewissheit über deren Dauer zwar nachvollziehbar. Trotzdem sind wir alle sehr überrascht, waren doch die Signale nach dem erfolgreichen Re-Start im Oktober sowohl aus dem Werbemarkt als auch aus dem Lesermarkt sehr ermutigend. Topmotiviert haben wir deshalb in den letzten Tagen und Wochen zahlreiche Projekte angeschoben, um das Produkt weiter zu verbessern, den Vertrieb zu optimieren und noch mehr Inserenten zu gewinnen.»
Als vorläufige Massnahme sei nun die Herausgabe von «.ch» am Montag gestoppt worden. «Wir werden Sie in den kommenden Tagen über die nächsten Schritte informieren», schliesst die versierte Medienfachfrau ihr Statement.
Montag
04.05.2009