«Wir müssen die Zeitung definitiv einstellen», sagte Caroline Thoma, die bisherige Geschäftsführerin der Gratiszeitung «.ch», am Montag gegenüber dem Klein Report. Letzte Versuche zur Rettung der im September 2007 gestarteten Zeitung waren somit erfolglos geblieben. Alle Angestellten der Punkt ch AG erhalten bis Ende Monat die Kündigung. «Die offiziellen Kündigungsfristen werden eingehalten», betonte Caroline Thoma. Für die 22 Härtefälle unter den insgesamt 69 Angestellten kommt überdies ein Sozialplan zum Einsatz, der insbesondere um bis zu zwei Monate verlängerte Kündigungsfristen vorsieht.
Verwaltungsratspräsident Ernst Buob sagte gegenüber dem Klein Report am Montag, es seien «diverse Vorschläge zur Weiterführung von `.ch` eingegangen». «Leider war kein Vorschlag wirtschaftlich realisierbar», so Buob. «Am Freitag analysierte der Verwaltungsrat die Vorschläge und am Montag haben wir die Belegschaft informiert.» Eigentlich wäre die Zeitung im Markt gut auf Kurs gewesen, wegen der schlechten Wirtschaftslage habe es aber an den nötigen Inseraten gefehlt. «Das tut weh», sagte er.
Im Oktober 2008 hatte der damals neue Verwaltungsratspräsident und Anwalt Ernst Buob das bisherige Konzept der Zeitung mit der Hauszustellung als verfehlt bezeichnet und von «zahlreichen Fehlbeurteilungen» seit dem Start unter der Leitung des früheren «Blick»-Chefredaktors und heutigen Kommunikationsberaters Sacha Wigdorovits (Contract Media) gesprochen. Mit einem neuen Konzept, einer neuen Aufmachung und teilweise neuen Leuten hatte die neue Führungsriege seither versucht, das Steuer noch herumzureissen - vergeblich. «Wir müssen jetzt die Büros räumen und alles organisieren, was dazu gehört», sagte Geschäftsführerin Thoma gegenüber dem Klein Report. - So ging «.ch» zu Ende: «.ch» führt «interessante Gespräche» mit möglichen Investoren und Gratiszeitung «.ch» wird eingestellt
Montag
25.05.2009