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Dienstag
03.09.2002

Die neue Gratiszeitung unter Leitung von Chefredaktor und Lega-Nationalrat Flavio Maspoli ist am Montag wegen technischen Problemen mit mehrstündiger Verspätung erstmals erschienen. Die Probleme bei der Nummer Eins seien auf technische Schwierigkeiten bei der Übermittlung zurückzuführen, hatte Direktor und Lega-Nationalrat Flavio Maspoli am Montag erklärt.Aufgrund der technischen Probleme wurde gemäss lokalen Medienberichten nur eine Auflage von 30 000 statt 60 000 gedruckt. Die 11-köpfige Redaktion von «Ticino oggi» arbeitet in Locarno. Gedruckt wird die Zeitung in Novazzano bei Chiasso. Mit «Ticino oggi» führt Flavio Maspoli bereits zum dritten Mal eine Tessiner Zeitung. Er war zu Beginn Chefredaktor der Legazeitung «Il Mattino» und führte anschliessend «L'altra Notizia», die 1995 Konkurs ging.

Die Gratiszeitung liegt an 1200 Orten im Kanton auf. Das Format von «Ticino Oggi» gleicht der Gratiszeitung «20 Minuten». Die erste Ausgabe stiess beim Publikum allerdings auf wenig Interesse: Verschiedene Verteilerboxen im Luganese waren am Dienstagmittag kaum angetastet. Die Zeitung vermochte weder inhaltlich noch formal zu überzeugen. Die zwei Hauptthemen waren der Schulbeginn im Tessin sowie der Umweltgipfel in Johannesburg. Über den Prozess gegen den Ex-Kripochef von Chiasso, Leonardo Ortelli, schrieb «Ticino oggi» am Montag nichts. Es fallen zudem zahlreiche Fehler bei der Seitengestaltung ins Auge.

Hinter dem 32-seitigen Blatt steht eine Investorengruppe um Verwaltungsrat Carlo Riva, der für die Abfallentsorgungsfirma Thermoselect arbeitet. Thermoselect ist die von der Lega favorsierte Firma für Kehrrichtentsorgung im Tessin. Die Herausgeberfirma ist mit einem Aktienkapital von 3 Mio. Franken dotiert. Die Abendzeitung bezeichnet sich im Titel als unabhängig. Maspoli erklärte gegenüber dem Tessiner Lokalfernsehen Teleticino, die Zeitung sei keine Wahlplattform für ihn. Siehe auch: Im Tessiner Blätterwald rauscht es heftig