Wer sich am Sonntag mit dem nötigen Kleingeld für eine «NZZ am Sonntag» ausgestattet hatte und damit den Zürcher Hauptbahnhof aufsuchte, konnte das Geld für anderes investieren: Die NZZaS war gratis erhältlich, offensichtlich eine Massnahme zur Abwehr der neuen Zeitung «Sonntag» aus dem Aargau, für die ein «Einführungspreis» von 2 Franken zu entrichten war.
Doch der Kampf der Sonntagszeitungen findet kaum am Kiosk statt. Nur 30 000 Exemplare aus dem Aargau von der Gesamtauflage von 240 000 Zeitungen gingen an die Kioske. Die Abonnenten des Mittelland-Zeitungsverbundes («Aargauer Zeitung», «Limmattaler Tagblatt», «Oltner Tagblatt», «Solothurner Zeitung», «Zofinger Tagblatt» und «Basellandschaftliche Zeitung») erhalten das Blatt bis Ende Jahr ohne zusätzliche Kosten. Ab dem kommenden Jahr ist es für 26 bis 30 Franken im Jahr als Zusatz zum Abonnement erhältlich - «50 Rappen je Ausgabe ist ja kein Betrag», rechnete Verleger Peter Wanner vor.
Die 72 Seiten der neuen Zeitung sind durchgehend vierfarbig gedruckt, und schon in zwei Jahren will Peter Wanner den Break-Even-Punkt erreicht haben. Wegen technischer Probleme wurde ein Teil der Auflage verspätetet ausgeliefert, teilte die AZ Medien Gruppe mit, aber bis Mittag sei der «Sonntag» bei allen Abonnenten angekommen. Damit hat der heutige Sonntags-Rhythmus auch das Mittelland-Zeitungs-Gebiet erreicht: «Früher ging man am Sonntag in die Kirche, heute liest man die Zeitung», brachte es Verleger Wanner auf den Punkt. Der Kirchenbesuch war gratis, einzelne Sonntagszeitungen sind es auch weiterhin. - Mehr dazu: «Sonntag» ist die Aargauer «SonntagsZeitung»
Sonntag
16.09.2007