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Donnerstag
31.03.2005

Der Fotosammler, Mitbegründer der Photokina und Autor L. Fritz Gruber ist tot. Der «Grandseigneur der deutschen Fotografie» verschied «im Schlaf am Donnerstagmorgen im wunderbaren Alter von 96 Jahren», wie die Angehörigen auf seiner Homepage mitteilten. Gruber war von 1949 an an der Kölner Photokina beteiligt und lange für ihre Bilderausstellungen verantwortlich gewesen. Seit seiner Schulzeit hatte er Fotografien des 20. Jahrhunderts gesammelt. Die mittlerweile 2500 Blatt umfassende Sammlung Gruber und Grubers übriger dokumentarischer Nachlass befinden sich im Historischen Archiv der Stadt Köln.

Gruber wurde am 7. Juni 1908 in Köln geboren. Er studierte Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft, Zeitungswissenschaft, Völkerkunde und Sprachen. Daneben betätigte er sich ab 1930 als Mitgründer und Mitverleger der antinazistischen Wochenzeitungen «Kölner Kurier» und «Westdeutscher Kurier», die 1933 verboten wurde. Im Exil in England arbeitete er unter anderem als Werbe- und Fotokopie-Fachmann. Zurück in Deutschland war er massgeblich an der Formung der Photokina beteiligt. Ausserdem initiierte und präsidierte er die Deutsche Gesellschaft für Photographie und publizierte zahlreiche Bücher zum Thema. 1974 erhielt Gruber den Professorentitel, 1983 das Grosse Bundesverdienstkreuz, 1997 das mit Stern. Dazu kamen zahlreiche in- und ausländische Ehrungen.