In der grafischen Industrie zeichnet sich allmählich eine Entspannung ab. Die Ertragslage dürfte sich gemäss Arbeitgeberverband Viscom im kommenden Jahr verbessern. Mittlere und grosse Betriebe haben die Talsohle bereits durchschritten. Schwierig ist die Lage weiterhin für Kleinbetriebe (bis zu 50 Beschäftigte), welche im letzten Jahr erhebliche Einbussen hinnehmen mussten. Die grösseren Betriebe hätten in den letzten drei schwierigen Jahren die notwendigen Anpassungen gemacht, auch in personellen Belangen, sagte Viscom-Direktor Hans-Ulrich Bigler am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Dadurch habe sich bei tiefer Auslastung die Rentabilität wieder verbessert. Kleinbetriebe dagegen greifen in schwierigen Zeiten eher auf die Substanz zurück und warten auf den Aufschwung. Zudem neigten sie eher dazu, den Preiskampf mitzumachen und teilweise unter Selbstkosten Aufträge anzunehmen.
Der Auslastungsgrad der Druckindustrie ist mit 86 Prozent aber immer noch sehr tief. In den guten Zeiten Ende der 90er-Jahre lag er bei 92% bis 94%, so Bigler. Ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Druckindustrie sei die Entwicklung der Werbung. Die vom Arbeitgeberverband im jährlichen Betriebsvergleich befragten 114 Unternehmen gehen in den nächsten 6 Monaten von einer Stabilisierung der Geschäftsentwicklung aus. Bei den Betrieben der Druckvorstufe erwartet immerhin fast die Hälfte bereits in diesem Jahr eine Verbesserung der Ertragslage.
Donnerstag
19.08.2004