Gert Heidenreich, ehemaliger PEN-Präsident Deutschlands und Verfasser der ersten Biografie über den TV-Entertainer Thomas Gottschalk, versichert in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» (SZ) vom Freitag, dass er in dem Buch, das seit dieser Woche im Handel ist, auch bislang wenig Bekanntes über den Entertainer erzählt: «Ich denke schon, dass ich einiges Neues erzähle. Das sind Geschichten aus der Kindheit, da ist das Geheimnis seiner Wirkung», die Heidenreich auf zwei Merkmale redzuiert: «Seine Lebenszuversicht, seine, mit Verlaub, Authentizität.» Gegenfrage der SZ: «Das klingt nicht gerade Aufsehen erregend.» Heidenreich dazu: «Jeder hat vermutlich seine Geheimnisse. Aber ich glaube wirklich, dass er ein skandalungeeigneter Mann ist. Und das liegt unter anderem daran, dass er lang andauernde Konflikte nicht gut erträgt. Man stelle sich eine Affäre vor, die extrem verborgen bleiben müsste, weil ja nicht nur die Ehefrau nachguckt, sondern ganz Deutschland - das könnte er nicht. Der Druck würde ihn kaputtmachen.» Und auf die Frage, warum ein Land eine Gottschalk-Biografie brauche, die nichts enthülle, kontert der Romancier und Lyriker: «Die Menschen holen sich Thomas Gottschalk nach Hause. Es ist wohl der Wunsch, ihm nahe zu sein.»
Samstag
11.09.2004