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Dienstag
30.08.2011

Google hat sich Anfang Woche bei der Hamburger Staatsanwaltschaft dafür entschuldigt, dass der Adresseintrag der Behörde beim Internetdienst Google Maps über Wochen einen Link auf die Schmähseite www.vor-verurteilung.de trug. Hintergrund sei wahrscheinlich ein Computerfehler bei der automatisierten Suche nach einer Internetadresse der Staatsanwaltschaft gewesen, sagte Google-Deutschland-Sprecher Stefan Keuchel gegenüber dem Radiosender NDR Info: «Dabei spielen Keywords, also Schlüsselbegriffe, eine grosse Rolle. Und so kam es eben, dass hier die falsche Website angezeigt wurde», so Keuchel. «Es tut uns leid, wir können uns nur entschuldigen», fuhr er weiter.

Möglicherweise war auf der Schmähseite der Begriff «Staatsanwaltschaft Hamburg» häufiger zu finden als auf der echten Internetseite der Behörde - was den Google-Rechner möglicherweise in die Irre führte. Zunächst schien es, dass der Betreiber von www.vor-verurteilung.de, ein Hamburger Privatmann, den Link zum Adresseintrag der Staatsanwaltschaft selbst hinzugefügt haben könnte. Die private Internetseite befasst sich mit dem Fall eines aus dem Dienst entlassenen Polizeibeamten und prangert in diesem Zusammenhang das Verhalten der Staatsanwaltschaft Hamburg an.

Der Sprecher der Behörde, Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers, war deshalb auch nur wenig erfreut: «Die Staatsanwaltschaft nimmt solche Ankoppelungen auf fremden Webseiten überhaupt nicht hin. Dadurch entsteht eine Prangerwirkung. Der müssen wir entgegentreten», sagte Möllers bei NDR Info. Die Staatsanwaltschaft Hamburg habe sich daraufhin an die Hamburger Deutschland-Niederlassung von Google gewandt, damit «dieser Link unter unserer Adresse beim Anklicken von Google Maps verschwindet und nicht mehr auftaucht». Erst im Zuge einer internen Überprüfung bei Google fand sich dann die tatsächliche Ursache.