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Mittwoch
13.05.2009

Griechenland hat die Aufnahmen von Strassen und Häusern für die «Google Street View» vorerst gestoppt. Die griechische Datenschutzbehörde (HDPA) begründete ihre Entscheidung am Dienstag damit, dass weitere Vorkehrungen für den Schutz von Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten erforderlich seien. Die Entscheidung bedeutet, dass die «Street View Cars» von Google nicht durch Griechenland fahren dürfen. Die auf dem Dach dieser Autos montierten Kameras fotografieren ihre Umgebung in einer 360-Grad-Rundumsicht und versehen die Aufnahmen mit Geodaten, also den genauen Längen- und Breitengraden.

Seit dem Start im Jahr 2007 ist die «Street View» als Ergänzung des Internet-Kartendienstes Google Maps für mehr als 100 Städte in mehreren Ländern eingeführt worden. Das Internet-Unternehmen hat Gesichter und Autokennzeichen auf den Bildern unkenntlich gemacht und bietet an, auf Antrag einzelne Darstellungen von Häusern zu löschen. Den griechischen Behörden reicht das aber nicht. Google müsse darlegen, wie die gesammelten Daten gespeichert und vor Missbrauch geschützt würden, erklärte die Behörde.

Eine Google-Sprecherin erklärte, das Unternehmen nehme den Schutz der Privatsphäre sehr ernst und werde das Angebot entsprechend anpassen. Zu Protesten gegen die Street-View-Aufnahmen kam es auch in anderen Ländern, etwa in Deutschland und Grossbritannien. In Deutschland wurden bereits in mehreren Städten Aufnahmen erstellt, die bisher aber noch nicht online zugänglich sind. Die britische Datenschutzbehörde hingegen lehnte es im April ab, Street View zu verbieten. Es sei nicht im öffentlichen Interesse, den Dienst in einer Welt zu sperren, «in der viele Leute twittern, bloggen und bei Facebook sind», entschied die Behörde.