Google gab am Mittwoch den Start einer Beta-Version sogenannter «Interest Based Ads» (interessenbasierte Anzeigen) auf Youtube und im Google-Content-Netzwerk bekannt. Die Beta-Version soll Werbern erlauben, noch gezielter mit Konsumenten in Kontakt zu treten und zwar auf Basis ihrer Interessen und ihrer bereits getätigten Webseitenaufrufe.
Und so funktioniert es: Nutzern, die kürzlich die Webseite eines Werbetreibenden aufgerufen haben, wird beim Aufruf von Seiten des Google Content-Netzwerks und auf Youtube eine entsprechende Anzeige angezeigt. Wenn sich beispielsweise ein Nutzer im August auf einer Sportbekleidungs-Webseite ein Fussball-Trikot angesehen hat, könnte der Webseitenbetreiber den Nutzer im Dezember mit einer Anzeige auf anderen Webseiten auf besondere Angebote hinweisen, zum Beispiel auf seinen Winterschlussverkauf.
Nutzer, die auf Webseiten des Google-Content-Netzwerks oder auf Youtube waren, bekommen in der Folge Werbung basierend auf ihren thematischen Interessen angezeigt. Wenn beispielsweise ein Nutzer einen grossen Teil seiner Online-Zeit damit verbringt, sich Videos von exotischen Destinationen auf Youtube und Reiseziel-Webseiten im Google-Content-Netzwerk anzusehen, wird er von dem neuen System als Reiseliebhaber eingestuft. Entsprechend werden im Google-Content-Netzwerk sowie auf Youtube für diesen Nutzer vermehrt reisebezogene Werbeanzeigen eingeblendet.
Verbunden mit dem Start der Beta-Version von Interest Based Ads ist zudem eine Option geschaffen worden, mit welcher User die Übersicht und Kontrolle über die Art der Werbeeinblendungen haben sollen: der sogenannte «Ads Preferences Manager» (Manager für Anzeigen- Einstellungen). Mit diesem ab sofort verfügbaren Tool (www.google.com/ads/preferences) können Nutzer ihre Interessenkategorien einsehen, selber anpassen und auch entfernen. Ebenso können sie sich dafür entscheiden, ganz auf Interest Based Ads zu verzichten.
«Wir sind der Auffassung, dass Werbeanzeigen eine nützliche Informationsquelle darstellen, die Nutzer mit Produkten, Dienstleistungen und Ideen verbinden, für die sie sich interessieren», sagt Andreas Schönenberger, Country Manager von Google Schweiz. «Indem wir die Relevanz von Anzeigen erhöhen und die Verbindung zwischen Werbetreibenden und unseren Nutzern verbessern, profitieren beide Seiten gleichermassen.»
Der Ads Preferences Manager steht seit Mittwoch allen Online-Nutzern unter www.google.com/ads/preferences in mehreren Sprachen zur Verfügung. Ab Anfang April wird eine geringe Anzahl an Werbetreibenden in den USA und Europa im Rahmen eines Beta-Tests Versuche mit Interest Based Ads im Google Content-Netzwerk und auf Youtube starten. Die Beta-Tests werden im Laufe der folgenden Monate auf weitere Werbetreibende in den USA, Europa, dem Mittleren Osten und Afrika ausgeweitet. Google plant, bis zum Ende des Jahres allen Werbetreibenden die Möglichkeit zur Schaltung von Interest Based Ads über das AdWords- System zu ermöglichen.
Google betont, dass sämtliche gesendeten Informationen ohne persönliche Daten wie Name oder Adresse in anonymen Cookies gespeichert werden. Auch speichere man für die Interest Based Ads keinerlei sensible Kategorien wie etwa Gesundheit oder sexuelle Ausrichtung.
Mittwoch
11.03.2009