60 Millionen Euro schiesst Google in Frankreich in einen Fonds für Verlagsprojekte ein. Der «Digital Publishing Innovation Fund» soll Projekte zum digitalen Wandeln in den Medien unterstützen, bezugsberechtigt ist die französische Publikumspresse. Das Abkommen gaben Präsident François Hollande und der Vorsitzende von Google, Eric Schmidt, am Freitagabend in Paris bekannt.
Neben dem Fonds machte der Internetkonzern weitere Zugeständnisse an die Verlage. Eine vereinbarte Zusammenarbeit zwischen Google und den Verlagen im Bereich der Onlinewerbung soll letzteren bessere Tarife und einen grösseren Anteil an den Werbeeinnahmen bringen. Die Vereinbarung betrifft die Google-Dienste AdSense, AdMob und AdExchange.
Hollande und Schmidt zeigten sich höchst zufrieden über das Abkommen. «Eine gesunde Nachrichtenindustrie ist wichtig für Google und unsere Partner, und sie ist essenziell für eine freie Gesellschaft», kommentierte Schmidt am Wochenende im Unternehmensblog.
Erstens wolle Google mit dem neuen Fonds Initiativen im Bereich des digitalen Verlagswesens für französische Leser unterstützen. «Zweitens wollen wir unsere Partnerschaft mit französischen Verlegern vertiefen, um ihnen zu helfen, ihre Online-Einnahmen mit unserer Technologie zu steigern», so Schmidt.
Das Abkommen zwischen Google und den Verlagen könnte einen Präzedenzfall bilden. Es ist jedoch fraglich, ob eine ähnliche Vereinbarung auch für Deutschland und die Schweiz denkbar ist. Die aktuelle Diskussion um ein Leistungsschutzrecht in beiden Ländern zeigt in eine andere Richtung.