Die Betreiber der Internet-Suchmaschine Google wollen mit einer eigenen Online-Enzyklopädie dem Marktführer Wikipedia Konkurrenz machen. Im Unterschied zu «Wiki» mit seinen anonymen Beiträgen soll aber das Lexikon «Knol» (Kürzel für Knowledge, Wissen) Autorenbeiträge mit Namensnennung und Werbung enthalten, teilte Google am Wochenende auf seinen Internetseiten mit. Zudem sollen die Beiträge nebeneinandergestellt werden, wenn mehrere Autoren zum selben Thema schreiben (bei Wikipedia werden sie zusammengefügt). Google will anerkannte Fachleute persönlich einladen, Einträge zu bestimmten Themen zu verfassen, schrieb der Google-Vizepräsident für den Betrieb, Udi Manber, auf der Website. Die Google-Betreiber wollen Manber zufolge die Artikel nicht redigieren, der Inhalt solle in der Verantwortung der Autoren bleiben.
Wikipedia hat keine kommerzielle Ausrichtung. Die Enzyklopädie setzt bei ihrem freien Zugang zu den Artikeln darauf, dass Irrtümer und Fehlinformationen mit Sicherheit von anderen Nutzern entdeckt und verbessert werden. In jüngster Zeit waren allerdings Zweifel am Wert der Wikipedia-Informationen aufgekommen, da sich herausgestellt hatte, dass Unternehmen und Regierungen die Artikel über sich selbst verfasst hatten. Umfragen zeigen, dass mehr als ein Drittel der Internetnutzer in den USA Wikipedia nutzt. Sollte es Google gelingen, diese von Knol zu überzeugen, könnte das Unternehmen auf weitere massive Werbeeinnahmen hoffen.
Samstag
15.12.2007