Die grösste Internetsuchmaschine der Welt macht ihre Nutzer nicht mehr so glücklich wie auch schon. Das hilft der Konkurrenz. In den USA hat Yahoo den Marktführer Google bereits bei der Kundenzufriedenheit überholt. Dies hat Claes Fornell herausgefunden, ein gebürtiger Schwede, der seit fünf Jahren erforscht, wie zufrieden Amerikaner mit Internetsuchmaschinen sind. Der Vorsprung von Yahoo auf Google sei zwar dünn, schrieb «Die Welt» am Wochenende: Von 100 möglichen Punkten erreichte Yahoo im zweiten Quartal dieses Jahres 79, Google kam auf 78. Das aber sei das schlechteste Ergebnis, auf das Google je gekommen sei.
Die Nutzer seien enttäuscht, sagt Fornell, weil sich bei Google offenbar wenig tue. In seinem Report verweist er auf Googles Startseite als Symptom hin. Während Konkurrenten ihre Angebote neu gestaltet hätten und viel Wert auf eine verbesserte Nutzerführung legten, sehe die Google-Homepage noch fast genauso aus wie um die Jahrhundertwende. Allerdings ist die spartanische Einstiegsseite auch ein Markenzeichen und ein - mehrfach kopierter - Designklassiker. Die Schlichtheit hat ähnlichen Charme wie die simplen Bedienelemente von Apples Musikspieler iPod.
Googles grösste Stärke ist nach wie vor die Internetsuche. Das Unternehmen kommt in den USA auf 53,3 Prozent Marktanteil. Yahoo hat 20,1 Prozent, Microsofts Suchdienst MSN/Live Search 13,6 Prozent. In anderen Bereichen dreht sich das Verhältnis allerdings. Im Juli nutzte mehr als die Hälfte aller Yahoo-Besucher in den USA den E-Mail-Dienst des Portals. Bei Google waren es sechs Prozent. Die Werte für Angebote wie Googles interaktiven 3-D-Atlas Google Earth oder die Fotosoftware Picasa liegen noch darunter, geht aus Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Quantcast hervor.
Sonntag
09.09.2007