Die Internet-Suchmaschine Google hat ihr mit Spannung erwartetes Online-Patientendossier vorgestellt. Mit Google Health können US-Konsumenten ärztliche Diagnosen, Laborwerte und andere Gesundheitsinformationen speichern und verwalten. «Dies ist eine von den Nutzern kontrollierte Datenbank, die Google anbietet», sagte Produktmanager Roni Zeiger bei der Präsentation am Dienstag im kalifornischen Google-Hauptquartier in Mountain View. Google Health liefert neben der Speicherfunktion auch Services wie die «virtuelle Pillendose», die Patienten per SMS daran erinnert, rechtzeitig ihre Medikamente einzunehmen.
Daten- und Konsumentenschützer warnten umgehend vor Sicherheitsrisiken für die Nutzer von Google Health: Sie befürchten Online-Schnüffeleien von Versicherungen oder Arbeitgebern, die Internet-Krankenakten ausspähen, um sich über den Gesundheitszustand von Versicherten und Beschäftigten zu informieren. «Das ist der Wilde Westen im Online-Format», sagte die Psychiaterin Deborah Peel, die den Patienten-Schutzverband PatientPrivacyRights.org gegründet hat. «Es gibt massive Risiken», hob sie hervor.
Einen vergleichbaren Dienst bietet die US-Softwarefirma Microsoft seit Oktober 2007 mit HealthVault an. Bei dieser Entwicklung hatte Microsoft aber mit PatientPrivacyRights.org zusammengearbeitet und routinemässigen Datensicherheits-Checks zugestimmt. Die erste Überprüfung gehe im Juni zu Ende.
Dienstag
20.05.2008