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Donnerstag
29.06.2006

Wegen Werbe-Links zu Produktpiraten muss die Internet-Suchmaschine Google in Frankreich 300 000 Euro Schadenersatz zahlen. Wie der Luxushandtaschen-Anbieter Louis Vuitton (LV) am Donnerstag bekannt gab, hat ihm das Pariser Berufungsgericht zudem 75 000 Euro als Erstattung von Prozesskosten zugesprochen. Damit wurde ein Urteil gegen das US-Mutterhaus Google und seine französische Tochter aus der ersten Instanz verschärft. Im Februar 2005 hatte ein Pariser Gericht den Schadenersatz auf 200 000 Euro und die Prozesskosten auf 15 000 Euro festgelegt.

Google wurde nun auch im zweiten Anlauf der Markenfälschung, des unlauteren Wettbewerbs sowie der trügerischen Werbung schuldig gesprochen. Demnach verstiess die Internet-Suchmaschine gegen französisches Recht, weil sie einen Werbe-Link anzeigte, bei dem Ausdrücke wie «imitation», «replica» oder «copies» mit Markenbezeichungen wie Louis Vuitton, Vuitton und LV kombiniert wurden. Angebote von Anzeigen-Kunden erschienen gleichberechtigt mit dem echten Internet-Auftritt von Louis Vuitton. In der Rubrik «kommerzielle Links» wurde zudem Reklame für Sites gemacht, die mit Vuitton-Symbolen für ähnliche Produkte warben.