Im Streit um die geplante Google-Strassenansicht Street View haben sich das Unternehmen und deutsche Datenschützer ähnlich wie in der Schweiz auf einen Kompromiss geeinigt. Wie der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar am Mittwoch mitteilte, ist Google nun bereit, auch in den Rohdaten der Kameraaufnahmen Gesichter, Nummernschilder und Häuser von Bürgern zu löschen. Das gilt aber nur für Bilder, bei denen Betroffene der Veröffentlichung widersprechen. Dies hatte der Internet-Anbieter bisher abgelehnt.
Ausserdem soll Google den Link für einen Online-Widerspruch gut sichtbar auf der Website platzieren und den Bürgern eine Empfangsquittung für ihre Einsprüche zukommen lassen. Caspar bewertete die Einigung als Erfolg. Die Regeln gingen weit über das hinaus, was im europäischen Ausland von Google verlangt werde.
Allerdings unterlagen die Datenschützer in einem wesentlichen Punkt: Ursprünglich hatten sie die Unkenntlichmachung des gesamten Rohdatenbestands gefordert. Google wollte die Rohdaten bislang gar nicht anrühren und nur die in Street View veröffentlichten Bilder verpixeln.
Google lässt zur Zeit Autos durch deutsche Städte fahren, die pro Stadt mehrere zehntausend Aufnahmen mit einer 360-Grad-Rundumsicht machen und die Bilder mit Geodaten versehen, also den genauen Längen- und Breitengraden. Damit kann man später im Internet praktisch jedes einzelne Haus ansehen.
Mittwoch
17.06.2009