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Mittwoch
07.09.2005

Die Regierungen mehrerer asiatischer Staaten sehen durch detaillierte Satellitenbilder im Internet die Sicherheit ihrer Länder bedroht. Vor allem Südkorea und Thailand zeigen sich über Angebote wie das von Google Earth besorgt. Thailand will Google darum bitten, Bilder von wichtigen Regierungsgebäuden des Landes zu sperren, sagte ein Militärsprecher am Mittwoch. Internetnutzern können auf der Seite http://www.earth.google.com Satellitenaufnahmen der Erde ansehen und sogar einzelne Gebäude heranzoomen. Die Aufnahmen wurden in den vergangenen Tagen nach dem Hurrikan Katrina auch von Rettungskräften und Medien verwendet, um das Ausmass der Schäden zu erfassen.

«Wir denken über mögliche Einschränkungen nach, vor allem was Regierungsgebäude betrifft», sagte der thailändische Generalmajor Weerasak Manee-in. «Aufnahmen von Touristenattraktionen sollten eigentlich reichen.» Die Regierung Südkoreas erklärte, sie wolle den US-Behörden ihre Sicherheitsbedenken wegen des Google-Dienstes vortragen. Dessen Bilder zeigen in hoher Auflösung unter anderem den Wohnsitz des südkoreanischen Präsidenten, Militärstützpunkte und die Zentrale der Streitkräfte. Auch Sri Lanka und Indien äusserten Bedenken. In Indien sei das Thema auf höchster Ebene beraten worden, die Regierung sei aber zu dem Schluss gekommen, dass die Technik nicht aufgehalten werden könne. Ein Sprecher des srilankischen Militärs zeigte sich ebenfalls zurückhaltend. Wie sich die neuen technischen Möglichkeiten für das Militär auswirkten, müsse sich noch herausstellen. Die Streitkräfte müssten sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen.