Hollywood triumphiert in Venedig: Am 64. Filmfestival in Venedig sind am Samstag Regisseur Ang Lee mit dem Goldenen Löwen sowie die Schauspieler Cate Blanchett und Brad Pitt als beste Darsteller ausgezeichnet worden. Nach Italien ging ein Ehren-Löwe: Regisseur Bernardo Bertolucci («Der letzte Tango», «Der letzte Kaiser») erhielt einen Goldenen Ehrenlöwen für sein Lebenswerk.
Der aus Taiwan stammende Ang Lee räumte am Lido in Venedig zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren ab. Diesmal erhielt er den Hauptpreis des Festivals für seinen erotischen Spionage-Thriller «Se, Jie». 2005 war der Oscar-Preisträger für den Western «Brokeback Mountain» ausgezeichnet worden. Der US-Schauspieler Brad Pitt erhielt den «Coppa Volpi» als bester Schauspieler für seine Hauptrolle in «The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford» von Regisseur Andrew Dominik.
Die Australierin Cate Blanchett wurde für ihre «moderne Hosenrolle» in «I`m not There» von Todd Haynes als beste Darstellerin gekürt, in der sie den US-Musiker Bob Dylan spielt. In Haynes` Hommage schlüpfen verschiedene Darsteller in die Rolle der Folk-Legende Dylan; Blanchett ist darunter die einzige Frau. Regisseur Haynes erhielt für seinen Film zudem den Sonderpreis der Jury. Ein weiterer Sonderpreis erhielt der französisch-tunesische Regisseur Abdellatif Kechiche für seinen Film «La Graine et le Mulet» - ein warmherziges Porträt einer armen Einwandererfamilie in Frankreich. Für ihre Darstellung der jungen Rym in Kechiches Film wurde die junge algerisch-tunesisch-französische Schauspielerin Hafsia Herzi als grösste Entdeckung des Festivals gefeiert.
Der silberne Löwe für die beste Regie ging an Brian de Palma für seinen kritischen Beitrag zum Irakkrieg «Redacted». Einen weiteren Silbernen Löwen erhielt der russische Regisseur Nikita Mikhalkov für sein Gesamtwerk. Mikhalkov hatte in Venedig seinen jüngsten Film «12» vorgestellt.
Sonntag
09.09.2007