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Sonntag
17.02.2008

Der Goldene Bär der 58. Berliner Filmfestspiele 2008 geht an den brasilianischen Wettbewerbsbeitrag «Tropa De Elite» (Elite-Einheit). Das teilte die Berlinale-Jury unter Vorsitz des griechischen Regisseurs Constantin Costa-Gavras am Samstagabend mit. Damit habe sich Costa-Gavras Engagement für politische Streifen durchgesetzt, äusserten Filmexperten nach dem Urteil der Jury. In seinem kontrovers diskutierten Spielfilmdebüt erzählt Regisseur José Padilha vom brutalen Kampf einer Spezialeinheit der Militärpolizei gegen die Drogenmafia in den Elendsvierteln von Rio de Janeiro.

In Brasilien sollen bereits vor dem Kinostart rund 12 Millionen Menschen einen illegal auf DVD gebrannten Rohschnitt des Films gesehen haben. Noch einmal 2,5 Millionen Menschen sahen das unter anderem wegen seiner brutalen Folterszenen umstrittene Werk dann im Kino.

Als beste Schauspielerin zeichnete die Jury die Britin Sally Hawkins mit einem Silbernen Bären aus. Sie bezauberte das Festivalpublikum als ewig gut gelaunte, sich dem Erwachsenwerden verweigernde 30-jährige Poppy in Mike Leighs Komödie «Happy-Go-Lucky» (Unbeschwert). Bester Darsteller wurde der Iraner Reza Naji als arbeitsloser Familienvater in «The Song Of Sparrows» (Der Gesang der Spatzen) von Majid Majidi. Der Preis für die beste Regie ging an den US-Amerikaner Paul Thomas Anderson («Magnolia»). Er wurde für sein für acht Oscars nominiertes und auch als Bären-Favorit gehandeltes Ölsucher-Drama «There Will Be Blood» ausgezeichnet.