Die Tessiner Tageszeitung «Giornale del Popolo» ist am Montag erstmals von der neuen Herausgebergesellschaft produziert worden. Durch die Umstrukturierung gingen 13 der bisher insgesamt 56 Arbeitsplätze verloren. Dies teilte der neue Direktor, Claudio Mésoniat, am Montag in einem Kommentar auf der Frontseite mit. Er kündigte ferner an, dass das «Giornale del Popolo» ab dem 1. Oktober wieder im Tessin und nicht mehr in der Deutschschweiz (bei Ringier) gedruckt werde. In einem Interview mit der Sonntagszeitung «Il Caffè» hatte Mésoniat bereits am Tag zuvor gesagt, dass dadurch 300 000 Franken an Speditionskosten eingespart werden könnten. Durch geringere Druckkosten soll auf der Ausgabenseite nochmals ein ähnlich hoher Betrag wegfallen.
Die neue Herausgebergesellschaft, bei der die Kurie von Lugano 51% und der freisinnige «Corriere del Ticino» 49% der Aktien halten, will die Produktionskosten des «Giornale del Popolo» massiv senken. Laut Mésoniat darf das vor 79 Jahren erstmals erschienene Blatt keinen Verlust mehr einfahren - respektive maximal 8 Mio. Franken im Jahr kosten. Dies sind 4 Mio. Franken weniger als 2003. Pier Giacomo Grampa, der Bischof von Lugano, gab der Redaktion in einem am Montag publizierten Leitartikel folgendes Motto mit auf den Weg: «Mut, vorwärts». Diese beiden Worte habe ihm im Januar auch der Papst ans Herz gelegt. Grampa wird auch in Zukunft für die inhaltliche Linie des «Giornale del Popolo» verantwortlich sein. Siehe auch: «Giornale del Popolo»: Neuer Direktor soll das Blatt wenden
Montag
03.05.2004