Auch die Rätoromanen haben ihren Medienpreis. So hat die Cuminanza Rumantscha Radio e Televisiun (CRR), die Trägerschaft des rätoromanischen Radios und Fernsehens, den Fernsehjournalisten Gion Tschuor und die Radiojournalistin Maria Cadruvi mit je einem Premi Cristal ausgezeichnet. Die mit je 4000 Franken dotierten Preise für herausragende journalistische Leistungen wurden am Mittwoch in Chur verliehen. Gion Tschuor wurde geehrt für seinen Beitrag «Was kost` des Büeble... ils Schuobacheclers». Das in einer «Cuntrasts»-Sendung ausgestrahlte 30-minütige Werk ist eine filmische Aufarbeitung der so genannten Schwabengängerei. Dieses sozial- und wirtschaftshistorische Thema beschäftigte auch die rätoromanische Bevölkerung im 19. und bis ins 20. Jahrhundert hinein.
Maria Cadruvis Radiobeitrag «Ils suns e tuns dals pleds» («Die Klänge und Töne der Wörter») für die Sendung «La Marella» fusst auf einer originellen Idee: Die Journalistin nahm speziell klingende romanische Wörter auf und legte sie dem deutschen Autor und Moderator Roger Willemsen vor, der des Romanischen nicht mächtig ist. Willemsen versuchte anhand des Klanges die Bedeutung der Wörter herauszufinden. Dem Sprachkünstler gelang es nach Auffassung der Jury, «einen zweiten Bedeutungsteppich über ein rätoromanisches Wort zu rollen».
Mittwoch
16.11.2005