«Was machen Winterthurer Dschihadisten an Ostern? Das gleiche wie wir: Osterhasen köpfen.» Dieser Spruch, der in der Sendung «Giacobbo/Müller» des Schweizer Fernsehens geäussert wurde, stiess einem Zuschauer sauer auf. Damit habe sich die Sendung auf Kosten der Opfer lustig gemacht, monierte er.
«Es ist unter dem Niveau von Stammtischpolitik und zeugt davon, dass absolut kein Feingefühl vorhanden ist geschweige denn, Respekt gegenüber den Opfern gezollt wird», schrieb der Zuschauer der Ombudsstelle der SRG: «Dieser Joke muss Folgen haben für die beiden Herren Komiker, denn es gibt tatsächlich Grenzen, welche durch die Ethik aufgezeigt werden.»
Der Ombudsmann wies in seiner Antwort auf die Beschwerde darauf hin, dass in Bezug auf Satire eine grosszügige Praxis gelte. Satire dürfe, was bei nicht satirischen Sendungen nicht mehr als zulässig bezeichnet werden könne.
Voraussetzung dafür sei allerdings, dass eine Sendung klar als Satire erkennbar sein müsse, was bei «Giaccobo/Müller» der Fall sei.
«Aber selbst bei eindeutigen Satiresendungen teile ich grundsätzlich Ihre Auffassung, wonach gewisse ethische Grenzen beachtet werden sollen. Nachdem ich den von Ihnen kritisierten Beitrag analysieren konnte, gelange ich zur Auffassung, wonach diese Grenze nicht überschritten wurde», schrieb der Ombudsmann dem Zuschauer.
Es sei für ihn klar, dass sich der Witz auf Dschihadisten in Winterthur und nicht im nahen Osten beziehe und sich «Giacobbo/Müller» nicht auf Kosten der Opfer lustig machen wollte.