Die Übernahmepläne des Axel-Springer-Verlags für den Medienkonzern ProSiebenSat.1 hängen weiterhin in der Luft. Das deutsche Kartellamt will laut einer Agenturmeldung «in den nächsten Tagen» über das Thema entscheiden, nachdem Springer am Mittwoch überraschend angeboten hatte, auf den Sender ProSieben zu verzichten. Die Art und Weise, wie dieser Verzicht aussehen soll, ist allerdings unklar: Erst kaufen und dann wieder verkaufen oder umgekehrt?
Während Springer sich erst nach einem vollzogenen Kauf von Deutschlands grösstem TV-Konzern vom Kanal ProSieben trennen will, besteht das Kartellamt darauf, dass der Sender vor der Übernahme verkauft wird. Dies könnte die Wettbewerbsbehörde zur Bedingung für eine Zustimmung machen. Doch die Unternehmensleitung von ProSiebenSat.1 ist von dieser Idee alles andere als begeistert. Sie hat am Donnerstagmorgen «mit Überraschung» auf die neueste Wendung reagiert und betont, sie sei an den Besprechungen mit dem Kartellamt nicht beteiligt. «Eine solche Option kommt nicht in Frage», zitierte die «Süddeutsche Zeitung» in diesem Zusammenhang Branchenkreise. - Mehr dazu: Axel Springer bietet Bundeskartellamt Verkauf von ProSieben an, Medienaufsicht KEK lehnt ProSiebenSat.1-Übernahme ab und Springer offenbar zu Verzicht auf ProSiebenSat.1-Gruppe bereit
Donnerstag
12.01.2006