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Mittwoch
29.06.2011

Die Gewerkschaften äusserten sich erwartungsgemäss kritisch zum Stellenabbau bei Swissinfo. «Der von der SRG kommunizierte Stellenabbau um 30 Prozent bei Swissinfo ist ein weiterer heftiger Einschnitt in die Substanz der Internet-Informationsplattform», teilte die Syndicom mit. Damit beuge sich die SRG dem «anhaltenden rechtsbürgerlichen Druck» gegen den Service public.

«Zweifelhaft ist, wie nach dem Abbau von 40 Vollzeitstellen mit noch rund 80 Vollzeitstellen (inkl. Supportbereich wie die IT-Abteilung) ein qualitativ hochstehender Dienst in neun Sprachen aufrechterhalten werden kann», so die Syndicom. Die obersten Verantwortlichen hätten dies der Redaktion an der Betriebsinformation jedenfalls nicht erklären können. Die Gewerkschaft Syndicom fordere den Arbeitgeber auf, dass der  Ankündigung, wonach zwei Drittel der Stellen über natürliche Abgänge, Frühpensionierungen und interne Stellenwechsel abgebaut werden, auch Taten folgen. Entlassungen sollten vermieden werden.

Das Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM war ebenfalls verärgert: «Der massive Stellenabbau, von dem insbesondere auch die Dienstleistungsabteilungen betroffen sind, ist schwer zu bedauern. Das SSM protestiert gegen den vorgesehenen Abbau von 40 Vollzeitstellen und verlangt eine faire, den Einzelfall berücksichtigende Begleitung der Entlassungen und eine unbürokratische und grosszügige Anwendung der Sozialplanleistungen», teilte das SSM mit. Der Abbau bei den Landessprachen sei strategisch nicht nachvollziehbar. «Das SSM verlangt deshalb eine genaue Prüfung und Kontrolle der bei den Landessprachen vorgesehenen Restrukturierungsmassnahmen und gegebenenfalls eine Korrektur», hiess es in einer Medienmitteilung. Dennoch sah man auch positive Aspekte: «Strategisch richtig ist die Gewichtung der Fremdsprachen», so das SSM weiter.