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Dienstag
09.06.2009

Die grösste Gewerkschaft der finanziell angeschlagenen amerikanischen Zeitung «Boston Globe» hat den von der Unternehmensführung geforderten Gehaltsverzicht in Höhe von 10 Millionen Dollar abgelehnt. Die Entscheidung am Montag fiel mit 277:265 Stimmen sehr knapp aus. Ziel der Gespräche zwischen Unternehmensführung und Gewerkschaft waren Einsparungen von 20 Millionen Dollar, von denen die Hälfte von den Mitarbeitern kommen sollte. Der 137 Jahre alte «Boston Globe» gehört zum Medienkonzern der New York Times.

Die Gewerkschaft bezeichnete das vorgelegte Angebot als unzureichend und forderte neue Verhandlungen. Die Unternehmensführung kündigte an, nun eine Gehaltskürzung von 23 Prozent durchsetzen zu wollen. Ausserdem drohte sie erneut eine Schliessung des Traditionsblatts an.

Im ersten Quartal machte die Times-Gruppe einen Verlust von 74,5 Millionen Dollar. Dabei hiess es, von allen Zeitungen des Unternehmens sei der «Boston Globe» am härtesten von der Rezession getroffen worden. Der Verlust des «Globe» lag im vergangenen Jahr bei 50 Millionen Dollar, für dieses Jahr wird ein Minus von 85 Millionen Dollar erwartet.