Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) und der Kreditkarten-Anbieter Visa haben sich auf tiefere Interchange-Gebühren fürs Bezahlen per Karte geeinigt.
Neu soll beim Verkauf an der Theke oder an der Kasse im Laden eine durchschnittliche «Interchange Fee» von maximal 0,15 Prozent anfallen, wie es am Donnerstag in einer Mitteilung der Weko heisst.
Je nach Händlerkategorie gilt entweder der Basissatz von maximal 0,2 Prozent oder der tiefere Satz für «Güter des täglichen Bedarfs» von maximal 0,12 Prozent. Bei Beträgen ab 300 Franken gilt eine Obergrenze von 36 Rappen.
Vor einem Jahr hatten die Wettbewerbshüter mit Mastercard eine Gebühr von maximal 0,12 Prozent vereinbart. Der Visa-Satz ist etwas höher, im Gegensatz zur Regelung mit Mastercard aber auch bei Zahlungen mit mobilen Geräten anwendbar, wie die Weko weiter schreibt.
Für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist das eine gute Botschaft. Der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) begrüsste denn auch die Einigung.
Damit werde ein wichtiger Schritt gemacht, um KMU bei den Kartenzahlungen zu entlasten.
«Nun sind die Zahlungsdienstleister aufgerufen, die Kostensenkungen an die Händler weiterzugeben», kommentierte der Verband die Einigung.
Zudem fordert er, dass die Weko als nächstes die Zahlungsabwicklung unter die Lupe nimmt: Die Ursache für die «überhöhten Gebühren der KMU-Händler» liegen gemäss sgv «im fehlenden Wettbewerb auf dem Markt für Acquirer. Dies verunmöglicht eine faire Preisbildung und zwingt KMU, überhöhte Kommissionsgebühren zu akzeptieren», schreibt der Verband weiter.