Content:

Mittwoch
09.11.2005

Fernseh- und Radiomachen in Bulgarien wird schwieriger: Der Rat für elektronische Medien (SEM) hat beschlossen, die Ausstrahlung «sensationeller Information» in Wort und Bild von 6 bis 23 Uhr zu verbieten. Zuwiderhandelnden droht eine Busse von bis zu 7500 Euro. Untersagt sind gemäss diesem Erlass unter anderem die Darstellung von «Grausamkeit, Vandalismus und Waffengebrauch» sowie des Konsums von Drogen und Alkohol. Das Ziel sei es, Kinder vor schädlichen Auswirkungen zu schützen, kolportierte der Branchendienst Newsroom.

SEM-Sprecherin Juliana Tontschewa nannte Vorwürfe von Journalisten «absurd», bei den neuen Bestimmungen handle es sich um die Einführung einer Zensur. Die antikommunistische Partei Die neue Zeit verurteilte als erste politische Kraft die SEM-Entscheidung als «groben Verstoss» gegen das Verfassungsrecht auf freie Meinungsäusserung.