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Mittwoch
25.08.2004

Der Abgang spielt sich auf der Teppichetage der «Frankfurter Rundschau» (FR) ab und kommt für Branchenkenner nicht unerwartet. Günter Kamissek, Sprecher der Geschäftsführung, wird aus dem Urlaub nicht mehr an sein Pult zurückkehren: Er scheidet mit sofortiger Wirkung aus dem Amt, schreibt die «Süddeutsche Zeitung» (SZ) in ihrer Mittwochausgabe. Herrin im Haus der angeschlagenen FR ist seit Mai die SPD-Medienholding ddvg. Ihr Geschäftsführer Jens Berendsen sprach von Trennung im beiderseitigen Einvernehmen. Nach seinen Worten wird es einstweilen auch keine Neubesetzung für Kamisseks Posten geben. Erst wolle man die Restrukturierung der Zeitung vorantreiben.

Die beiden anderen FR-Geschäftsführer Hans Peter Volz und Martin Kümmerling sollen wie bisher weiter agieren. Kamissek galt laut SZ als entschiedener Gegner eines Verkaufs der FR an die Partei-Holding. Er soll bei der schwierigen Suche nach einem Investor eher ein Management-Buy-out mit Hilfe von Venture-Capital-Gruppen befürwortet haben. Im Gespräch war damals etwa eine Beteiligung der Finanzfirma 3i.