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Freitag
29.06.2012

Die Prognosen waren schlecht und die Erwartungen auch, umso erfreulicher sind die Zahlen, welche der Verband Schweizer Medien für 2011 vorlegt: 14,3 Mrd. Franken wurden letztes Jahr in Medien investiert. Der Markt konnte gegenüber dem Vorjahr zwar nur minim wachsen (0,3%), aber immerhin.

Mit diesen Zahlen präsentiert der Verband Schweizer Medien zum achten Mal seine Studie Medienbudget. Darin werden zum einen die Ausgaben der Nutzer für Content, Access und Hardware für den Medienkonsum erhoben und zum anderen die Ergebnisse der Werbestatistik Schweiz addiert. Die Studie präsentiert damit die Gesamteinnahmen der schweizerischen Medienindustrie in all ihren Formen.

Ein Privathaushalt gab demnach 2011 durchschnittlich 3150 Franken für den Medienkonsum aus. Diese Daten berücksichtigen erstmals auch die Ausgaben für Smartphones und Tablets. Die Studie dokumentiert die stabile Stellung der klassischen Medien sowie die Veränderungen im elektronischen Bereich, die durch Digitalisierung und mobilen Konsum ausgelöst werden.

Für die gedruckte Presse gab die Schweizer Bevölkerung praktisch gleich viel aus wie im Vorjahr: 1,7 Mrd. Franken. Die Erlöse aus Presseabonnements stagnierten bei 1,2 Mrd. Franken, der Einzelverkauf ging hingegen um 8 Prozent auf 527 Mio. Franken zurück. Die Ausgaben für medienrelevante Downloads stiegen um 11,2 Prozent auf 546 Mio. Franken.

Insgesamt gaben die Schweizerinnen und Schweizer 2011 wiederum 5,2 Mrd. Franken für redaktionelle Inhalte aus. Daraus lässt sich schliessen: Die Schweizerinnen und Schweizer bleiben ihren Print-Marken treu, auch in der digitalen Medienwelt. Die Bedeutung der Abonnements ist weiterhin hoch, während zunehmend Medieninhalte auf mobilen Geräten genutzt werden.

Die Medienverantwortlichen, die sich in einer Umfrage des Verbands Schweizer Medien zu den Medientrends geäussert haben, sind trotz der ansprechenden Resultate von den Finanzkrisen und dem Strukturwandel der Kommunikationswelt herausgefordert. Viele sprechen das Dilemma an, die Kosten unter Kontrolle halten und gleichzeitig in innovative Angebote investieren zu müssen.

Wichtig: Die Haltung, dass für Eigenleistungen auf digitalen Plattformen die Leserinnen und Leser künftig zur Kasse gebeten werden, setzt sich in breiten Kreisen durch. Die Einführung von Bezahlsystemen ist jedoch eine  anspruchsvolle Marketing- und IT-Aufgabe. Parallel wird der kommerzielle digitale Markt mit Werbe-, Service- und Absatzplattformen weiterentwickelt. Der in der Studie Medienbudget definierte Trend zu mobilen Kommunikationsplattformen verändert das Informationsverhalten.