Der Prozess gegen einen ehemaligen Kadermitarbeiter des Westschweizer Radios (RSR), der nach einer Kinderporno-Affäre entlassen und verurteilt wurde, ist vertagt worden. Staatsanwalt Eric Cottier wünschte den Angeklagten mit verschiedenen Bildern zu konfrontieren, um zu schauen, welche er erkennt. Auf diese Weise wollte Cottier die «unterschiedlichen» Aussagen des Angeklagten überprüfen, die er in Bezug auf die Anziehung «sehr junger Frauen» auf ihn gemacht habe.
Der 47-Jährige, der im vergangenen Dezember wegen harter Pornografie zu zehn Tagen Geldstrafe verurteilt worden war und gegen diesen Entscheid Rekurs eingereicht hatte, erschien am Montag persönlich vor dem Polizeigericht in Lausanne. Der ehemalige Radio-Mann ist angeklagt, über hundert pornografische Bilder heruntergeladen zu haben - darunter 13 strafrechtlich relevante Bilder von zwölf- bis 14-jährigen Mädchen. Diese wurden in seinem Arbeits-Computer und in einem Abfalleimer der Informatikabteilung des Radiosenders gefunden. Die erste Instanz war zum Schluss gekommen, dass die Bilder mit Absicht heruntergeladen wurden.
Die Verteidigung erklärte am Montag hingegen, dass sich der Angeklagte in einer Direktionssitzung befunden habe, als die Bilder auf seinen Arbeitscomputer geladen wurden. Der Angeklagte bestreitet nicht, pornografische Bilder angeschaut zu haben - er wehrt sich jedoch gegen den Vorwurf, pädosexuelle Bilder heruntergeladen zu haben. - Rückblende auf die RSR- Kinderpornoaffäre: SSM macht Druck auf SRG-Generaldirektion wegen RSR-Kinderpornoaffäre und Kinderpornoaffäre bei Radio RSR: Entschädigung für Informatiker, Tadel für Direktor
Montag
11.05.2009