Content:

Mittwoch
15.02.2006

In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa steht seit Mittwoch der Chefredaktor einer englischsprachigen Zeitung vor Gericht, weil er vier der insgesamt zwölf umstrittenen Mohammed-Karikaturen aus Dänemark abgedruckt hatte. Die Anklage lautet: «Veröffentlichung blasphemischer Zeichnungen, die den Propheten Mohammed und die islamische Religion beleidigen». Der Chefredaktor des «Yemen Observer», Mohammed el Asaadi, erklärte zu Prozessbeginn, er sei unschuldig, da er die Zeichnungen nur als Teil seiner Berichterstattung über die Proteste gegen die Karikaturen veröffentlicht habe. Das Gericht lehnte eine Freilassung des Angeklagten gegen Kaution ab. Er war am vergangenen Samstag inhaftiert worden. Vergangene Woche hatten die jemenitischen Behörden drei Wochenzeitungen geschlossen, weil diese einige der Zeichnungen aus Dänemark abgedruckt hatten. Die Prozesse gegen zwei weitere Redaktoren sollen nächste Woche beginnen. - Mehr dazu: Meinungsfreiheit für EU nicht verhandelbar