Vier osteuropäische Zeitungen, eine Nachrichtenagentur und ein russischer Journalist erhalten in diesem Jahr die Gerd-Bucerius-Förderpreise Junge Presse Osteuropas. Die mit insgesamt 140 000 Euro dotierten Auszeichnungen werden am 14. Juni 2005 in Oslo gemeinsam verliehen von der Hamburger «Zeit»-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und ihrer norwegischen Partnerstiftung Fritt Ord. Michael Göring, Geschäftsführender Vorstand der «Zeit»-Stiftung, betonte, mit dem Förderpreis solle die Pressefreiheit in Osteuropa unterstützt werden, ohne die keine Demokratie möglich sei.
Zu den prämierten Zeitungen gehört die politisch unabhängige Moskauer Wochenzeitung «Novoje Vremja», die nach Angaben der Stiftung fünf Monate lang nicht erscheinen konnte, da ihr das Gebäude entzogen und Redaktionseigentum zerstört worden waren. Die «Tschetschenskoje Obschestwo» (Nazran), eine russische Zeitung aus dem Nordkaukasus, bekommt die Auszeichnung für ihre unabhängige Berichterstattung über den Tschetschenienkonflikt und die Korruption. Für ihre ausgewogenen und zuverlässigen Informationen erhält die weissrussische Regionalzeitung «Vitebskiy Kuryer» (Vitebsk) den Preis. Ausserdem wird die Tageszeitung «Resonansi» (Tiflis) aus Georgien ausgezeichnet, da sie sich im Gegensatz zu anderen Medien ihre Unabhängigkeit bewahrt habe. Die Agentur BelaPAN (Minsk) ist in Weissrussland die einzige nicht staatliche Nachrichtenagentur, die staatlichen Drangsalierungen ausgesetzt sei, teilte die Stiftung mit. Der Journalist Semen Nowoprudski aus Moskau zeichne sich als profilierter und scharfsinniger Kritiker aus, hiess es.
Dienstag
01.03.2005